Neuere Forschungen belegen die Lernwirksamkeit ausgearbeiteter Lösungsbeispiele (siehe zusammenfassend: Stark, R (1999). Lernen mit Lösungsbeispielen. Hogrefe. Göttingen). Vom Lerner wird dabei nicht verlangt, daß er die Aufgabe eigenständig löst. Stattdessen wird ihm eine detaillierte Musterlösung dargeboten, die er innerlich nachvollziehen soll. Zumindest in einem frühen Lernstadium erscheint dieses Vorgehen sinnvoll. Hier sind ausgearbeitete Lösungsbeispiele meist effizienter als eigene Problemlösungsversuche, wenngleich die Aufforderung, die Aufgabe selbst zu lösen dann Lernen verbessert, wenn als Rückmeldung ausgearbeitete Musterlösungen angeboten werden (siehe auch Feedback mit oder ohne eigene Aufgabenbearbeitung ?).created 28.7.2000; Bernhard Jacobs, b.jacobs@mx.uni-saarland.deEine Untersuchung von Stark (1999,2000) zeigt nun auf, daß die Lerneffizienz eines Lösungsbeispiels gesteigert werden kann, wenn dieses Beispiel Lücken aufweist, die der Lerner ausfüllen muß. Eine komplexe Aufgabe wird so in Teilaufgaben gegliedert, die vom Lerner Eigenaktivitäten verlangen. Dadurch werden passivem und oberflächlichem Durcharbeiten des Lösungsbeispiels eher vorgebeugt und der Lerner zu aktiven lernfördernden Elaborationen animiert.
Nachfolgendes unvollständiges Lösungsbeispiel wurde von Stark (2000) übernommen und modifiziert (ist folglich nicht identisch mit der Vorgehensweise bei Stark). Es soll die Möglichkeit aufzeigen, wie derartige unvollständige Lösungsbeispiele mit dem Short Answer Aufgabentyp realisiert werden könnten. Dabei kommt der mathematische Short-Answer-Aufgabentyp zum Einsatz, der auch Ausdrücke (z.B. 1/10 * 2/5) einzugeben gestattet.