Grundsätzlich sind die Aufgabenformen auch hier nur für Übungs-
und nicht für Testzwecke geeignet. Wichtigste Eigenschaften einer
derartigen Aufgabenstellung sehe ich darin
adaptives Simple
Multiple Choice |
beliebig viele Alternativen; eine korrekte Antwort;
gezielte Rückmeldung für jede falsche Antwort, optionales answer until correct |
weniger komplizierte
adaptive MC-Aufgaben |
Answer-until-correct-Aufgaben mit adaptiver Rückmeldung;
weiterer MC-Aufgabentyp mit adaptiver Rückmeldung. |
Adaptives
Short Answer |
kurze Freiantwort. 3 Mustervergleiche für die richtige Antwort;
Definition von höchstens 5 möglichen typischen Fehlern; Vergleichsart: exakte Übereinstimmung bzw. Muster in der Antwort enthalten. |
MC -und Short Answer
mit mehreren Versuchen und 2 Hilfestellungen |
3 mögliche Lösungsversuche,
Nach Fehlern bis zu 2 Hilfestellungen möglich. |
Darüberhinaus ermöglicht das Skript die Konstruktion weiterer Standardaufgabentypen aus Übungsaufgaben stellen mit JavaScript in der dort beschriebenen Art, wobei noch einige Verbesserungen vorgenommen wurden.
Adaptives Simple Multiple Choice (ohne answer until correct) (Beispiel 1a: )
Essenzieller Programmcode für dieses Beispiel (ohne Tabellencode)
<form> <b>Wie lautet der Name des Bundeskanzler der BRD am 1.1.1998?</b><p>
1)<input type=radio name="mc" value="0" onclick='JavaScript: adfb="Sie haben den Bundeskanzler der Jahres 1998 mit dem damaligen Bundespräsidenten verwechselt. <br>Roman Herzog war zu dieser Zeit Bundespräsident." ' >Roman Herzog <br> 2)<input type=radio name="mc" value="1" onclick='JavaScript: adfb="" ' >Helmut Kohl <br> 3)<input type=radio name="mc" value="0" onclick='JavaScript: adfb="Sie haben Bundeskanzler mit Bundestagspräsident(in) verwechselt. Rita Süssmuth war am 1.1. 1998 Bundestagspräsidentin. <br>Seit Bestehen der Bundesrepublik war bis zum 1.1. 1998 noch nie eine Frau Bundeskanzler." ' >Rita Süssmuth <br> 4)<input type=radio name="mc" value="0" onclick='JavaScript: adfb="Sie haben den Bundeskanzler zum Zeitpunkt 1.1.1998 mit einem Kanzlerkandidaten verwechselt. Am 1.1.1998 war der Kanzelkandidat der SPD noch nicht bekannt. Gerhard Schröder war am 1.1.1998 Ministerpräsident von Niedersachen und wurde 1998 zum SPD-Kanzlerkandidaten bestimmt. " ' >Gerhard Schröder <br> 5)<input type=radio name="mc" value="0" onclick='JavaScript: adfb="Sie haben den Bundeskanzler zum Zeitpunkt des 1.1.1998 mit einem früheren Bundespräsidenten verwechselt. Richard von Weizsäcker war der Bundespräsident, der dann von Roman Herzog abgelöst wurde." ' >Richard von Weizsäcker <br> 6)<input type=radio name="mc" value="0" onclick='JavaScript: adfb="Sie haben den Bundeskanzler mit einem potentiellen Kanzlerkandidaten der CDU-CSU verwechselt. Wolfgang Schäuble sollte nach Wunschvorstellung von Helmut Kohl mal sein Nachfolger als Bundeskanzler werden." ' >Wolfgang Schäuble<p>
<input type=hidden name=feedback value ="Am 1.1.1998 hieß der Bundeskanzler der BRD <br><b>Dr. Helmut Kohl</b><p> Helmut Kohl wird als Kanzler der Wiedervereinigung Deutschlands und als entschiedener Vertreter für ein vereintes Europa in die Geschichte eingehen. "> <input type=hidden name=auc value="0"> <!-- ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------/!--> <input type=hidden name=bearbeitet value = "false"> <input TYPE="BUTTON" NAME="Aufgabe" VALUE= "Aufgabe bestätigen" ONCLICK= "mc1check(this.form)" > <input TYPE="BUTTON" NAME="Lösung" VALUE= "Korrekte Lösung?" ONCLICK= "lmc1check(this.form)" ></form></ul>
</form>
Die Rückmeldung für jede Alternative wird durch den Wert der
Variablen adfb festgelegt.
(z.B. adfb="Es wurde nach dem Bundeskanzler und nicht nach dem Bundespräsidenten
gefragt. ")
Besonderheiten:
Adaptives Simple Multiple Choice..... mit optionalem answer until correct
Beispiel 1b
Der Nutzer muss selbst entscheiden, ob er die Aufgabe solange beantworten will, bis er die richtige Lösung findetmit zwingendem answer until correct
(Beispiel 1c)
Der Nutzer muss die Aufgabe solange beantworten, bis er die richtige Lösung findet, sofern er an der Lösung interessiert ist.
Gegenüber Beispiel 1a wurde folgende Zeile geändert
<input type=hidden name=auc value="1">
Hier wurde gegenüber Beispiel 1b lediglich das Button "Korrekte Lösung?" entfernt.
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Die Anregung zu diesen 2 Übungsbeispielen stammt aus:
Kötter,L.,Strucholz,H. Niegemann,H.,Auffenfeld,
A.(1986): Fehleranalytische Verfahren bei pädagogischen Diagnosen
- Ansätze, Probleme Perspektiven. aus Petillon, H.; Wagner, J.,Wolf
B. (Hrsg.) Schülergerechte Diagnose. Beltz. Weinheim.
Der hier neu vorgeschlagene Aufgabentyp Adaptives Simple Multiple Choice ist sehr flexibel. Es lassen sich mit dieser Aufgabenvariante einfache Simple Multiple Choice- Aufgaben mit oder ohne alternativenspezifische Rückmeldungen konstruieren und je nach Bedarf auch Varianten von AUC verwenden.
Mehrfache Aufgabenversuche (Answer until correct) lohnen sich nur bei relativ fundiertem Vorwissen der Lerner sowie bei relativ anspruchsvollen Aufgabenstellungen (siehe dazu: Answer Until Correct (AUC) bzw. Multiple Try Feedback (MTF) )
Answer-until-correct mit adaptiver Rückmeldung für jede Alternative
Bei der Answer-until-correct-Aufgabe auf der Basis des MC-Aufgabentyps erhält der Schüler auf jede Antwort eine unmittelbare Rückmeldung im Sinne von 'richtig/falsch'. Im Falle einer falschen Antwort sollte der Schüler solange weitere Alternativen anklicken bis er die korrekte Antwortoption gefunden hat. Unter Umständen macht es Sinn, die gewählte Alternative des Schülers über die Information "richtig/falsch" hinaus mit weiteren Erklärungen anzureichern, was einer adaptiven Rückmeldung entspricht.a) Aufgabe mit kurzer Rückmeldung b) Aufgabe mit ausführlicherer RückmeldungsoptionNachfolgende Aufgabenkonzeption wurde durch die Seite http://lang.swarthmore.edu/makers/ [5.4.2000] angeregt. Dort wird die Möglichkeit angeboten, menuorientiert Aufgaben unterschiedlicher Aufgabenformen zu erstellen, die dann auch offline genutzt werden können. Der unter dem Namen multimaker gefaßte Aufgabentyp schien mir für adaptive Rückmeldungen besonders geeignet. Ich habe den Programmcode wesentlich vereinfacht, so daß die Aufgabe als Schablone von hier aus in eine beliebige HTML-Seite übernommen und relativ bequem angepaßt werden kann.
Der Inhalt der nachfolgenden Beispielaufgabe stammt (offenbar von einem deutschsprachigen Lehrer) aus http://lang.swarthmore.edu/multi/Burkhardt_page.htm [5.4.2000].
MC mit adaptiver Rückmeldung für jede Alternative und Rückmeldung der korrekten LösungAufgabe b unterscheidet sich von Aufgabe a lediglich durch das mehrzeilige Textfenster, was umfangreicherere Rückmeldungen ermöglicht, auf die hier aber verzichtet wurde. Die Konzeption ist in beiden Fällen denkbar einfach. Man schreibt einfach die gesamte Rückmeldung für jede Alternative als Wert der Variablen value, also value="hier die Rückmeldung". Allerdings ist die Rückmeldung nicht formatierbar. Es lassen sich beliebige weitere Alternativen anfügen.
Aufgabe a und b benötigen kein Script. Die Aufgabe kann folglich ohne weiteres in eine andere html-Seite kopiert werden, dann entsprechend den eigenen Wünschen verändert werden und ist damit direkt lauffähig.
Nachfolgende Aufgabenkonzeption vereinfacht die ursprüngliche MC-Aufgabe mit adaptiver Rückmeldung, erscheint mir dafür aber softwareergonomisch etwas weniger gut geeignet, da eine Beantwortung ohne Bestätigung unmittelbar die Rückmeldereaktion ausführt und eine falsche Alternative als angeklickte Alternative im Review der Seite zu Missverständnissen führen könnte, weil hier das Button korrekte Lösung fehlt, welches ansonsten bei Aktivieren die korrekte Alternative zwingend markiert.
Es können beliebig viele Alternativen hinzugefügt werden.
Editiert werden müssen lediglich die values-Werte, wobei gilt:Der Schüler erhält somit im Falle eines Fehlers ein fehlerspezifisches Feedback und zusätzlich die korrekte Antwort mit entsprechender Erklärung. Vorteil vorliegender Konzeption ist weiterhin, daß die Rückmeldungen mittels html formatierbar sind, womit z.B. auch Graphiken als Rückmeldungen fungieren können.
- Die Rückmeldung für die richtige Alternative wird im Hidden-Feld korrektfeedback vorgenommen, also nicht bei der richtigen Alternative.
- Bei der richtigen Alternative muss es heißen: value="".
- Bei jeder falschen Alternative muss es heißen: value="<b>falsch</b><p>Rückmeldung für die spezielle falsche Antwort".
Die Aufgabe benötigt ein Script, was in vorliegender Seite bzw. in der Datei adaptivtemplate.html enthalten ist.
<FORM method=post> <P><B>Wer war am 1.1.1998 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland?</B>
<!-- --------Definition richtige Antwort und Mustervergleich-----------/--> <INPUT type=text name="antwort" size=40 value="" > <INPUT type=hidden name=muster1 value ="Dr. Helmut Kohl"> <INPUT type=hidden name=muster2 value ="Kohl"> <INPUT type=hidden name=muster3 value =""> <INPUT type=hidden name=vergleich value = "!=">
<!-- ------- 5 Fehlerspezifische Antworten und Rückmeldung-------------/--> <TABLE BORDER=0 CELLSPACING=0 COLS=5 WIDTH="52%" ><TR> <TD> <INPUT type=hidden name=fehler1 value ="Herzog"> <INPUT type=hidden name=feed1 value = "Herzog ist Bundespräsident"> <INPUT type=hidden name=vergleich1 value = "!="> </TD> <TD> <INPUT type=hidden name=fehler2 value = "Weiz"> <INPUT type=hidden name=feed2 value = "Weizsäcker war früher mal Bundespräsident"> <INPUT type=hidden name=vergleich2 value = "!="> </TD> <TD><INPUT type=hidden name=fehler3 value = "Schröder"> <INPUT type=hidden name=feed3 value = "Schröder war 1998 Kanzlerkandidat des SPD und am 1.1.1998 Ministerpräsident von Niedersachsen."> <INPUT type=hidden name=vergleich3 value = "!="> </TD> <TD> <INPUT type=hidden name=fehler4 value = "Süs"> <INPUT type=hidden name=feed4 value = "Dr. Rita Süssmuth war am 1.1.1998 Bundestagspräsidentin des Deutschen Bundestages. Wenigstens bis zum 1.1.1998 gab es noch nie eine Bundeskanzlerin in Deutschland"> <INPUT type=hidden name=vergleich4 value = "!="> </TD> <TD> <INPUT type=hidden name=fehler5 value = "Schäu"> <INPUT type=hidden name=feed5 value = "Wolfgang Schäuble war am 1.1.1998 der von Helmut Kohl favorisierte Kanzlerkandidat der CDU/CSU für den Fall, wenn Kohl selbst nicht mehr als Kanzler zur Verfügung stehen wollte."> <INPUT type=hidden name=vergleich5 value = "!="> </TD></TR></TABLE>
<!-- --------Allgemeine Rückmeldung, die in jedem Fall gegeben wird-------------/-->
<INPUT type=hidden name=feedback value ="Am 1.1.1998 hieß der Bundeskanzler der BRD <br><b>Dr. Helmut Kohl</b><p> Helmut Kohl wird als Kanzler der Wiedervereinigung Deutschlands und als entschiedener Vertreter für ein vereintes Europa in die Geschichte eingehen.">
<!-- ---------------nachfolgendes nicht ändern---------------------------------/!--> <INPUT type=hidden name=bearbeitet value = "false"> <INPUT TYPE="BUTTON" NAME="Aufgabe" VALUE= "Aufgabe bestätigen" ONCLICK= "short1check (this.form)" > <INPUT TYPE="BUTTON" NAME="Lösung" VALUE= "Korrekte Lösung?" ONCLICK= "lshort1check(this.form)" >
</FORM>
(Hier werden folgende Fehler angenommen: 129, 229, 219, 883 und 221, wobei ein Vergleich mit der Schülerantwort exakt zutreffen muß. Leerzeichen vor und nach der Zahl werden automatisch ignoriert.)
Gelegentlich mag es sinnvoll erscheinen, dem Lernenden bei einer falschen Beantwortung die Chance zu einem erneuten Beantwortungsversuch zu geben. Bei einem klassischen answer until correct muß der Lerner sooft probieren, bis er die korrekte Lösung findet, was gelegentlich auch in ein ineffektives Raten abgleiten kann. Um das Verständnis für die Lösung zu fördern, wäre es daher angebracht, eine geeignete Hilfestellung anzubieten, welche näher an die Aufgabenlösung heranführt. Diese Interaktionsart soll eigenes Bemühen fördern, lohnt sich aber sicher nur, wenn relativ anspruchsvolle Aufgaben anstehen. Im Gegensatz zu weitaus aufwendigeren, fehleranalytischen Rückmeldungen, sind hier eher allgemeine Hilfen (Hints) gemeint, die auch Teillösungen beinhalten können. Die Hilfen folgen hier sukzessiv nur nach Fehlern. Spätestens nach dem 3. Lösungsversuch wird zwingend die richtige Antwort mitgeteilt. Es besteht darüberhinaus und unabhängig davon auch die Möglichkeit, Hilfen vor der ersten Beantwortung der Aufgabe anzubieten (siehe dazu. Hilfen bei der Aufgabenbeantwortung).Simple Multiple Choice mit 3 möglichen Versuchen und bis zu 2 Hilfestellungen
Allgemeines Schema
1.Alternative 1 (falsch)
2.Alternative 2 (richtig)
3.Alternative 3 (falsch)
4.Alternative 4 (falsch)
Gegenüber der einfachen Multiple-Choice-Aufgabe kommen lediglich noch 3 hidden-Felder hinzu. Zwei dieser Felder, nämlich hilfe1 und hilfe2 können für Hilfestellungen analog den Eingaben im Feld feedback editiert werden.Anwendungsbeispiel
Der Lerner kann grundsätzlich selbst entscheiden, ob er die Hilfen annimmt oder direkt die korrekte Lösung mit dem Feedback zur gesamten Aufgabe einsehen will. Die Freiheit des Lernenden kann beschänkt werden, in dem man das Button "korrekte Lösung" aus der Aufgabe entfernt.
Das Konstruktionsprinzip der Hilfen entspricht dem des oben beschriebenen Simple Multiple Choice mit 3 möglichen Versuchen und bis zu 2 Hilfestellungen.Short Answer (Text, Normalform)
Short Answer (Zahl)
Als Eingabe sind nur Zahlen zulässig - Hier werden 2 Hilfestellungen
gegeben
Die Aufgabenanalyse basiert auf Short
- Answer (Zahl) - Aufgabe zur Überprüfung von Zahlen
In einem rechtwinkligen Dreieck ist die eine Kathete 4 cm und die andere Kathete 3 cm lang. Wie lang ist die Hypotenuse ? Rechne das Beispiel aus und schreibe das Ergebnis in das Antwortfeld
Beispiel für eine
sehr aufwendige Aufgabenkonstruktion
Wer selbst Übungsaufgaben mit antwortabhängiger Rückmeldung
erstellen will, soll wie folgt vorgehen:
Auf ausgelagerten- html-Seiten findet der erfahrende Aufgabenkonstrukteur noch weitere Aufgabenstellungen, die umfangreiche Rückmeldungen erlauben.
- Two-tier test-aufgabe (Nach der Aufgabenbearbeitung muss eine Begründung für die Antwort gegeben werden)
- Kompakte Verständnisfragen mit antwortabhängiger Rückmeldung (Lerner muss falsche Antworten deaktivieren und die korrekten Antworten selbst finden)
- Aufgaben mit einfachem Response-contingent- bzw. Antwort-abhängigem Feedback (sehr variable Rückmeldungen zu jeder Alternative, aber keine zwingende Aufgabenbewertung )
Hinreichend gesichert erscheint bislang lediglich die Befund, daß ein Feedback, das neben der Bewertung "richtig/falsch" zusätzlich auch die richtige Lösung mitteilt (Knowledge of Correct Result (KCR)) besser ist als gar kein Feedback. Das Ausmaß dieses Unterschiedes liegt im Bereich kleiner mit mittlerer Effektstärke. Diese Art des Feedbacks wird hier bei den Übungsaufgaben quasi automatisch erzwungen und insofern ist zu erwarten, daß die Übungsaufgaben immerhin lernwirksamer als irgendwelche Testaufgaben sind, bei denen nur die Punktzahl oder die Note, nicht aber die Einsicht in die Lösungen relevant erscheinen.
Empirisch ganz problematisch ist bis jetzt die Wirkung elaborativen Feedbacks zu bewerten. Elaboratives Feedback geht über eine Bewertung "richtig/falsch" sowie über die Mitteilung des korrekten Ergebnisses hinaus. Es wird bei den Übungsaufgaben stellen mit JavaScript durch die Rückmeldung für die Aufgabenbesprechung angeregt und hier noch durch die antwortadaptiven Rückmeldungen verstärkt eingefordert.
Es ist aber keineswegs sicher, ob sich der Aufwand lohnt. Manche empirische Ergebnisse belegen die Ineffizienz zusätzlich elaborierten Feedbacks. Ein Autor hat den Standpunkt verteten, daß alle Äußerungen, die über drei Zeilen zusätzlichen Feedbacks hinausgehen, gar nicht mehr beachtet werden. Es gibt aber auch Befunde, welche klare Vorteile für elaboriertes Feedback belegen (z.B.: Collins, Carnine & Gersten, R. (1987), Stark u.a. (2000)). Die Wirksamkeit hängt mitunter vom Lernziel und vom Lernstadium ab. Natürlich macht es einen Unterschied, ob ich etwa Vokabeln einübe, einfache Wissensfragen überprüfe oder mich etwa mit Flächenberechnungen geometrischer Figuren, mathematischen Textaufgaben oder Programmierproblemen befasse. Gerade bei schwierigen Aufgaben erscheinen mir elaborierte Rückmeldungen in vielen Fällen unverzichtbar, was etwa bei Tennyson, Steve & Boutwell (1975) auch klar belegt wird. Bei schwierigen Aufgaben wären aber ausgearbeitete Lösungsbeispiele lerneffizienter als Aufgabenstellungen, die nur eine geringe Erfolgschance erwarten lassen, selbst wenn sich elaborierte Rückmeldungen anschließen. (siehe Paas und Merrienboer 1994).
Die Konstruktion von Aufgaben mit antwortadaptivem Feedback gehört mit zu den pädagogisch anspruchsvollsten Instruktionsmaßnahmen. Sie setzt erhebliche didaktische Erfahrung und ungewöhnlich hohen Einsatz für die Lehre voraus. Hilfreich wären hier auch die Ergebnisse empirischer Erhebungen zu typischen Fehlern. In einer Studie von Dempsey, Litchfield & Driscoll (1993), der eine sehr aufwendige und theoretisch anspruchsvolle Aufgabenkonstruktion zugrundelag, wurden mehrere Feedbackvarianten, darunter auch Answer until correct sowie antwortabhängige Rückmeldungen gegeneinander getestet. Die Autoren kommen zu dem ernüchternden Resumee: "It is probably not worth the effort to develop more complex forms of text-based KCR feedback. Our findings indicate that complex feedback is no more effective and much less efficient for both the learner and the developer than simple KCR feedback."
Erst in neuerer Zeit widmet die Forschung dem Thema komplexerer Rückmeldungen in Form antwortabhängigem Feedback bzw. response contingent Feedback etwas mehr Aufmerksamkeit (siehe: Hilfestellungen zur Eigenbearbeitung statt Rückmeldung der korrekten Lösung ).
Ich bin ziemlich sicher, daß das hier vorliegende Skript sehr selten bis nie zum praktischen Einsatz kommen wird. Man sollte den Schwerpunkt der Lehre aber auch nicht zu sehr auf die Konstruktion aufwendiger Aufgaben, sondern mehr auf die verständliche Präsentation und Sequenzierung des Wissens richten.
Für die meisten Aufgabenstellungen sind die unter der Seite Übungsaufgaben stellen mit JavaScript vorgeschlagenen Aufgabendefinitionsmöglichkeiten hinreichend und im allgemeinen Feedback kann man sogar auf einige mögliche Fehlertypen gesondert eingehen.