Beispiele: Der Median der Pro-Kopf-Einkommen betrug 1993 für die alten Bundesländer 2.184 DM. Anders ausgedrückt: Die Hälfte der Bundesbürger der alten Länder verfügte 1993 über ein Einkommen von weniger als 2.184 DM, während die andere Hälfte ein Einkommen über 2.184 DM hatte.
Es gibt zwei Methoden der Berechnung des Medians: erstens mit Hilfe von Rangziffern auf der Basis der sortierten Rohdaten (»Primärliste«) oder zweitens durch Schätzung (lineare Interpolation) auf der Basis der »Summenhäufigkeitsverteilung«. Um diese Berechnungen durchführen zu können, muß es sich im zweiten Fall wg. der Interpolation um eine metrische Variable handeln, während im ersten Fall bereits eine Messung auf Ordinalskalenniveau ausreicht (vgl. »Meßniveau«). Da der Median auf die Mitte der Verteilung abstellt, ist er im Gegensatz zum arithmetischen Mittel robust gegenüber Extremwerten in den Daten. Haben mehrere Untersuchungseinheiten die gleichen Variablenwerte (Bindungen), dann muß die Interpretation des Medians leicht modifiziert werden. Es ist jetzt nicht mehr der Wert, der die Verteilung exakt in zwei Hälften teilt. Je nachdem können sich jetzt auch mehr als die Hälfte aller Untersuchungseinheiten unterhalb des Medians befinden.
Beispiele: Bei insgesamt neun Altersangaben (18, 21, 21, 27, 27, 27, 30, 31, 45) entspricht der Median dem fünften Wert der sortierten Liste: 27 Jahre. Haben, wie in diesem Beispiel, mehrere Untersuchungseinheiten den gleichen Wert wie der Median, dann muß man den Median wie folgt interpretieren: Mindestens die Hälfte (statt exakt die Hälfte), in diesem Fall sechs von zehn Altersangaben, ist kleiner oder gleich 27 Jahre (oder mindestens die Hälfte der Altersangaben ist größer oder gleich 27 Jahre).
Notation: (sprich:
-tilde).