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Indikator

»Theoretische Konstrukte« lassen sich in der Regel nicht direkt beobachten. Sie müssen zunächst »operationalisiert«, d.h. meßbar gemacht werden. Die gemessenen »Variablen« bezeichnet man auch als Indikatoren (engl.: indicator), weil sie anhand beobachtbarer Sachverhalte Hinweise auf das zugrundeliegende theoretische Konstrukt geben, nicht jedoch mit ihm identisch sind. Durch geeignete Methoden ist zu prüfen, ob die verwendeten Indikatoren das messen, was sie messen sollen (»Validität«), und wenn ja, mit welcher Zuverlässigkeit sie das tun (»Reliabilität«).

Häufig werden mehrere Indikatoren für ein- und dasselbe Konstrukt verwendet. Das ist dann notwendig, wenn das zugrundeliegende Konstrukt mehrdimensional ist und/oder wenn die einzelnen Indikatoren unzuverlässige Messungen des zugrundeliegenden Konstrukts darstellen. Dabei entsteht das Problem, wie die verschiedenen Einzelindikatoren wiederum zu einer Meßgröße kombiniert werden können, die das theoretische Konstrukt repräsentieren soll. »Typologien«, »Indizes«, »Skalen« und »Tests« sind Beispiele für die Kombination mehrerer Einzelindikatoren. Skalierungsmodelle, Cluster- und Faktorenanalysen sowie Analysen latenter Klassen sind statistische Verfahren zur Entwicklung und Überprüfung solcher Indikatorenmodelle.



HJA 2001-10-01