Die Trennschärfe wird als der wichtigste Itemkennwert angesehen. Sie liefert Informationen darüber, wie weit die Menge der Löser über alle Items hinweg konstant bleibt. Die Trennschärfe gibt also an, in wie weit die Probanden, die beispielsweise Item 3 richtig gelöst haben, auch alle anderen Items richtig beantwortet haben. Durch die Trennschärfe soll mit statistischen Mitteln sichergestellt werden, dass alle Items eines Tests, eines Subtests oder einer Skala dasselbe Merkmal erfassen.
Die Trennschärfe eines Items wird in den meisten Fällen berechnet, indem der Item-Score eines jeden Probanden mit seinem Test-Score (Gesamttestleistung, Gesamtleistung in einem Subtest, Gesamtleistung in einer Skala) verglichen wird. Vereinfacht lässt sich die Trennschärfe also definieren als die biserielle Korrelation zwischen Item- und Test-Score.
Beispiel Ein Intelligenztest gliedert sich in mehrere Unterskalen (K-ABC: Skala einzelheitlichen Denkens, Skala ganzheitlichen Denkens, Skala intellektueller Fähigkeiten, Fertigkeitenskala, sprachfreie Skala). Die Item-Scores von Skala 1 (einzelheitliches Denken) sollen vor allem mit dem Test-Score von Skala 1 hoch korrelieren, die Item-Scores von Skala 2 (ganzheitliches Denken) mit dem Test-Score von Skala 2. Darüber hinaus lassen sich die Item-Scores von Skala 1 mit dem Test-Score von Skala 2 und die Item-Scores von Skala 2 mit dem Test-Score von Skala 1 korrelieren. Erwartet wird hierbei, dass bei den Items von Skala 1 die Korrelation zur Skala 1 höher ausfällt als die zur Skala 2 oder einer der anderen Skalen. Entsprechendes gilt für die Item-Scores von Skala 2. |